Wenn Eltern die Nasen über den ungewöhnlichen Kleidungsstil ihrer Sprösslinge rümpfen, dann standen mit Sicherheit Vorbilder aus der Musikszene Pate. Musiker und Bands setzen Modetrends, die gelegentlich gewaltig auffallen und gern von der Modeindustrie nachgeahmt werden. Modische Kleidung soll vor allem eines sein: cool, tragbar und einzigartig.
Nirvana, Soundgarden & Co. revolutionieren die Kleiderschränke
Doch nicht nur Kinder möchten sich mit ihren Stars identifizieren. Jugendliche und junge Erwachsene, die noch nach ihrem eigenen Stil suchen, lassen sich gern von den Bühnenoutfits bekannter Musiker inspirieren. Vor allem in der Grunge-Szene der 1990er Jahre, entstanden aus Garagenrock und lyrischem Punk, können modebewusste junge Leute selbst experimentieren, ohne auf teure Designerklamotten zurückgreifen zu müssen. Der urbane, lässige Stil der Band Nirvana war nicht nur in der Musik wegweisend. Der unvergessene Curt Cobain legte keinen Wert auf Etikette und trug nur das, was ihm gefiel, auch wenn es sich dabei um eine ausgewachsene Jeans und einen schlabbernden Woll-Pullover handelte. Ebenfalls unvergessen als musikalische Mode-Ikone ist die kürzlich verstorbene Amy Winehouse. Die weiblichen Fans der Soul-Ikone kopieren gern ihre ungewöhnliche Hochsteckfrisur und das auffällige Make-up. Auch ihr ehemalige Wegbegleiter Pete Doherty brilliert auf den roten Teppichen mit unglamourösen Style, der sich modetechnisch gut nachahmen lässt. Beispiele dafür, dass dieser Style wieder gesellschaftsfähig geworden ist, bietet die Hipster-Generation.
Hippie-Mode erobert die Laufstege
Mit Punk haben die Musiker der Rolling Stones nichts gemein, auch wenn das in den sechziger Jahren anders gesehen wurde. Ihre Musik war und ist laut, rockig und unverwechselbar. Der Modestil der Rolling Stones Fans kann als rebellisch bezeichnet werden.
Als ebenfalls rebellisch gelten zur damaligen Zeit die fröhlichen Blumenkinder und Hippies mit ihren weit schwingenden, bunten Kleidern. Jeans, offene Hemden und lange Haare waren das Markenzeichen junger Männer. Die Beatles waren nur der Anfang. Inzwischen werden die Modestile vermischt und neu erfunden. Die Mode der Hippies ist längst alltagstauglich geworden und erlebt derzeit einen neuen Boom. Modedesigner experimentieren mit fließenden Stoffen, großen Blumenprints und greifen gern auf Altbewährtes zurück, um daraus Kunstwerke für die Laufstege zu schneidern.
Rock’n Roll auf der Haut – Tattoos
Mode ist immer experimentell und gute Mode ist zeitlos. Die Stilrichtungen aus der Musik sind jedoch nicht nur auf den Kleidungsstücken zu finden, sondern immer öfter auf der Haut. Tattoos sind in. Amy Winehouse schmückte damit ihren Körper, Rhianna und Kate Perry tragen Tattoos. Wer nichts für die Ewigkeit möchte, der kann auf Klebetattoos oder Malereien mit Henna zurückgreifen. Hiermit kann erst einmal ausprobiert werden, wie sich ein solcher Körperschmuck „anfühlt“, ehe ein richtiges Tattoo seinen Platz einnimmt. So kommen aber auch die klassischen Rock-Outfits mit Jeans, Lederjacke und Lederboots nie aus der Mode. Auch deutsche Rockbands wie die Beatsteaks leisten hier etwas zum Beitrag.